Literaturkreis bespricht "Bergland" von Jarka Kubsova 

 

Liebe LESE-Literaturfreundinnen und -freunde,

 

herzlich lade ich Sie ein zu

 

unserem nächstenTreffen am  Mittwoch, 19.02. um 17:30 Uhr

in den Besprechungsraum der LESE,

Haus der Evangelischen Kirche, Adenauerallee 37.

 

Wir werden uns mit dem Buch

 

Bergland“ von Jarka Kubsova 

 

beschäftigen, das uns Frau Watermann vorstellt.

 

Ausblick: 

 

März oder April   W.G.Sebald :Austerlitz“ (Frau Sewing)

 

April oder März   Jenny Erpenbrink: Heimsuchung“ (Frau Schwippert)

 

Christel Spindler

 

Armenien – konfliktreiches Bekenntnis zu Europa - Vortrag von Heinrich Geuther bei der LESE

 

 

Ein vergleichbares Event hatte es in der LESE bislang nicht gegeben. Heinrich Geuther, von Haus aus Physiker, war über Westafrika, Ost-Timor und Papua-Neuguinea bereits weit gereist, als er in den Jahren 2015 und 2017 jeweils für mehrere Monate Bergkarabach besuchte, die (damalige) armenische Enklave im Staatsgebiet Aserbeidschans. Ein Ergebnis dieser Reisen: Inzwischen ist er Vorstandsmitglied in der deutsch-armenischen Gesellschaft.

 

Sein Vortrag „Armenien - konfliktreiches Bekenntnis zu Europa“ kürzlich vor der Lese- und Erholungsgesellschaft in Bonn war technisch anspruchsvoll begleitet. Ein eineinhalbstündiger Film über die Geschichte des kleinen Staates an der Bruchlinie von Europa und Asien zeigte aktuelle Aufnahmen der herrlichen Landschaft am Kaukasus, Fotografien und Zusammenschnitte aus alten Filmen, die von einer einfühlsamen, oft melancholischen Musik untermalt waren. Dazu trug Geuther einen von ihm selbst verfassten, die Bilder erläuternden teils sachlichen, teils poetischen Text vor. So entstand ein Gesamtkunstwerk, das die Anwesenden in seinen Bann schlug und sie, auch angesichts der unverkennbaren Empathie des Redners mit dem armenischen Volk, emotional sehr bewegte.

 

Armenien – vor der hellenistischen und römischen Zeit für eine kurze Spanne ein Großreich zwischen dem Mittelmeer und dem Kaspischen Meer, wurde im Jahre 301 christlich, als sich der damalige König unter dem Einfluss des Mönchen Gregor taufen ließ. Beeinflusst durch Gregor führte er ein armenisches Alphabet mit 36 Buchstaben ein. Bis heute schätzen die Armenier Bücher über alles. So werden in der Hauptstadt Eriwan alte Handschriften in bombensicheren Gebäuden aufbewahrt.

 

Angeregt durch die Schilderung des Lebens von Gregor dem Erleuchter entstanden unter dem jeweiligen Motto „Dem Gedächtnis entsteigt“ eine Reihe faszinierender Porträts armenischer Philosophen, Musiker, Maler und Schriftsteller. Ihre abenteuerlichen Lebensläufe führten sie immer wieder ins Ausland und ins heimische Armenien zurück. Diese hoch begabten Frauen und Männer machten allesamt die Erfahrung, dass starke Charaktere mit unabhängigen Gedanken von ihrer Obrigkeit wenig geschätzt werden.

 

Die beiden ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts wurden für Armenien zu einem fürchterlichen Drama. In Auseinandersetzungen mit den immer nationalistischer gewordenen Jungtürken kamen 1909 30.000 Armenier ums Leben. Das war nur ein Vorbote des Völkermordes im Jahre 1915, der rund 1,5 Millionen Armeniern den Tod brachte.

 

Nach dem Ende des 1. Weltkrieges wurde Armenien 1920 selbstständig. Die Freude allerdings währte nicht lange. Nach einem Putsch armenischer Bolschewiken marschierte 1922 die Rote Armee in das Land ebenso ein wie türkische Truppen. Der Großteil Armeniens wurde Bestandteil der Sowjetunion. Ein Menetekel für deren bevorstehenden Untergang war ein Erdbeben in Armenien, das 20.000 Menschenleben kostete.

 

1991 wurde Armenien wieder selbstständig. Es kam bald zu bewaffneten Auseinandersetzungen mit Aserbaidschan um Bergkarabach, die mit einem Sieg der Armenier endeten. 2020 führte eine neue Offensive Aserbaidschans zu armenischen Gebietsverlusten. Der noch im selben Jahr vereinbarte Waffenstillstand sollte von russischen Truppen gesichert werden. 2023 sperrte Aserbaidschan die Zufahrtswege ab, so dass keine Lebensmittel mehr über den Landweg nach Bergkarabach gelangten. Im September des Jahres wurde Bergkarabach vollständig erobert. Russland griff nicht ein.

 

Auf anschließende Fragen erläuterte Heinrich Geuther, dass die Grenzen zwischen Armenien und Aserbaidschan nahezu undurchlässig gewesen seien. Grenzübergreifende Kontakte zwischen den Völkern habe es praktisch nicht gegeben. Von daher seien die Voraussetzungen für diplomatisch – friedliche Lösungen nicht gut gewesen. Nach der Eroberung Bergkarabachs habe der autoritäre Staatspräsident Aserbaidschans, Alijew, den Armeniern angeboten, die Staatsangehörigkeit Aserbeidschans anzunehmen und in ihrer Heimat zu bleiben. Aus den genannten Gründen sei darauf niemand eingegangen. Sämtliche 110.000 Bewohner seien ins armenische Stammland geflüchtet. Dort seien sie nicht immer gern aufgenommen worden. Aufgrund eines unverkennbaren Dialekts seien sie als Flüchtlinge leicht identifizierbar. Wirtschaftlich erschwerend habe sich ausgewirkt, dass nach Ausbruch des Ukraine-Krieges zahlreiche junge Russen im Bestreben, dem Kriegsdienst zu entgehen, nach Armenien gekommen seien. Ihre den Einheimischen überlegene finanzielle Ausstattung habe zu Teuerungen gerade auch auf dem Wohnungsmarkt geführt.

 

Die alte Hauptstadt Bergkarabachs, Stepanakert, sei inzwischen durch neu gebaute Zufahrtsstraßen von Aserbaidschan aus sehr gut erreichbar. Die dortigen markanten Repräsentativbauten aus armenischer Vergangenheit seien größtenteils zerstört worden. Die Universität existiere indessen weiter mit dem Unterschied, dass die Studenten nun aus Aserbaidschan kämen.

 

In Armenien herrsche die Vision, eines Tages der EU beitreten zu können. Diese latente Westorientierung habe gewiss dazu beigetragen, dass Russland von seinem Mandat als Schutzmacht Armeniens 2023 keinen Gebrauch gemacht habe. Illusionen, den Beitritt zur EU in der näheren Zukunft ins Werk setzen zu können, bestünden indessen nicht. Armenien sei ein Land ohne echte Verbündete.

 

Das Publikum dankte dem Referenten für seinen authentischen Bericht und die eindrucksvollen Bilder mit langem Beifall.(ES)

 

 

 

 

Auf angenehmen Wegen mit grandiosen Weitblicken - die Februarwanderung

Eine Wanderung im Februar kann eine wunderbare Erfahrung sein. Trotz der kühleren Temperaturen bietet die Natur zu dieser Jahreszeit eine besondere Stimmung, klare Luft, oft leere Wanderwege und die Möglichkeit, die Landschaft zu genießen. Und so hatten sich folgerichtig knapp 20 LESE – Freunde und – Freundinnen am Treffpunkt im schmucken Dorf Bellinghausen zur ersten LESE – Wanderung im neuen Jahr unter der gewohnt souveränen Führung von Karin und Ferdinand Scäfer eingefunden.

 

Bei herrlichstem Winterwetter ging es zunächst in östlicher Richtung, um dann am Ortsrand von Oberpleis und oberhalb des Lützbaches mit dem Freizeitzentrum Siebengebirge das Dorf Weiler zu erreichen. Hier führte der Weg ein wenig in Richtung „Hartenberg“ hinauf, der anschließend umrundet wurde. Zu einer kurzen Rast verweilten die Wanderer am Heiligenhäuschen auf dem Hartenberg mit einer ausladenden und weithin sichtbaren Linde und einem prächtigen Weitblick ins Sieg- und weiter ins Rheintal hinein. An diesem Platz soll sich im 19. Jahrhundert ein Unterstellplatz für Fuhrleute auf ihrem Weg von Kloster Heisterbach nach Siegburg befunden haben. Dieser sei dann verschönert und als Dank für eine überstandene Seuche zum Heiligenhäuschen umgebaut worden.

 

Pause am Heiligenhäuschen

Von dort führte der Weg vorbei an Feldern und Wiesen leicht abwärts zurück zum Startpunkt. Die rund sechs Kilometer lange, aber wenig anstrengende Strecke folgte im Wesentlichen bequemen und auch asphaltierten Wirtschaftswegen. Entspannt genossen alle Teilnehmer die Einkehr im Restaurant „Tannenhof“ mit seiner guten Küche, wo sie die Wanderung.bei guten Gesprächen in geselliger Runde ausklingen ließen. (e.B.)

Monatsvorschau Februar 2025

Februar 2025

1

Sa

Wandern 10 Uhr   Treffen auf dem Parkplatz des Restaurants Tannenhof, Bellinghausener Str. 50, 53639 Königswinter

2

So

 

3

Mo

 

6

4

Di

Juniorentisch 18:30 Uhr im Haus am Rhein,
Dr. Ulrich Spindler hält einen Vortrag über das Leben und Wirken des Künstlers Arno Breker

5

Mi

 

6

Do

Vortrag von Heinrich Geuther
„Armenien – konfliktreiches Bekenntnis zu Europa“ um 18 Uhr
im Clubraum des Hauses der ev. Kirche, Adenauerallee 37, EG

7

Fr

 

8

Sa

 

9

So

 

10

Mo

Singekreis 17:30 Uhr im Clubraum der LESE

7

11

Di

Tisch`99 18 Uhr

12

Mi

 

13

Do

Führung im Arithmeum in Bonn 11 Uhr zu dem Thema
„Zahlen – Formen – Farben“

14

Fr

 

15

Sa

 

16

So

 

17

Mo

 

8

18

Di

LESE im Gespräch 17:30 Uhr im Besprechungsraum des LESE-Büros,
Adenauerallee 37, 53113 Bonn

19

Mi

Literaturkreis 17:30 Uhr im Besprechungsraum der LESE
Thema: Jana Kurbsova, Bergland  (Frau Watermann)

20

Do

 

21

Fr

Bridge 14:45 Uhr

22

Sa

 

23

So

 

24

Mo

 

9

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Di

LESE-Schach 16 Uhr im Clubraum der LESE

26

Mi

Mittwochs-Tischtreffen 18 Uhr im Haus am Rhein

27

Do

Pirandellotisch - entfällt/Weiberfastnacht

28

Fr

 

 

 

Gäste die nicht zu Tischen und zur Gesellschaft gehören,
sind herzlich willkommen!
Sie werden aber gebeten sich bei den unten angegebenen
E-Mail Adressen der Tischvorsitzenden anzumelden.

 

Juniorentisch      Vorsitzender: Bernd Hoffmann            
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Tisch 99   Vorsitzende:   Christoph Hinz u. Dr. Dr. Klaus Stahl
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Mittwochstisch   Vorsitzender: Dr. Jürgen Nolte             
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Pirandellotisch   Vorsitzender:  Dr. Volker Busse  
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Literaturkreis: Christel Spindler/Karin Schwippert
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Wanderung: Karin und Ferdinand Schäfer
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Singekreis: Dr. Otto Zickenheiner
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Schachkreis: Dr.Ulrich Spindler
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Wanderlust und Fernweh - Eine Liedermatinee von Beethoven bis Ravel - Das Neujahrskonzert der LESE

 


Ganz im Zeichen des romantischen Liedes und damit der romantischen Motive von Wanderlust, Fernweh, Wald und natürlich der fernen Geliebten stand jetzt das Neujahrskonzert der Lese und Erholungsgesellschaft Bonn .

 

Mit wunderbar nuancierter Ausdruckskraft führte der Bariton Joel Urch durch die Liedmatinee und
verlieh der sehnsüchtigen Liebe, der Lorelei, alten Burgen und schließlich dem betrunkenen Don Quijote eine einzigartige Ausdruckskraft. Die Liedstimme harmonierte dabei perfekt mit dem Spiel der Pianistin Sophie Sczepanek, die die Feinheiten der romantischen Klavierbegleitung meisterhaft beherrschte und die in der Klavierstimme komponierten Burgzinnen, Jagdhörner und Bachrauschen zum Leben erweckte.

 

Das Konzert hatte nach alter Tradition und in bewährter Weise unser „Musikbeauftragten“, Otto Zickenheiner organisiert, der auch dieses Jahr ein hervorragendes Geschick bei der Auswahl der eingeladenen Künstler bewies.

 

Das Künstlerduo sorgte mit seiner facettenreichen Darbietung des romantischen Liedguts für einen rundum gelungenen Vormittag Die rund 60 begeisterten Gäste würdigten Sänger und Pianistin mit lang anhaltendem Applaus. (F.Z.)